Dengue-Fieber

Die ignorierte Pandemie

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Einführung

Mit einer Verdreißigfachung der Inzidenz in den letzten 40 Jahren ist Dengue die am schnellsten wachsende vektorenübertragene Infektion. Dabei begünstigt der Klimawandel die fortlaufende Entstehung neuer endemischer Gebiete, sodass man bei der Verbreitung von Dengue inzwischen von einer Pandemie sprechen kann. Reisende aus Europa stecken sich insbesondere in beliebten asiatischen Urlaubsländern wie Thailand und Indonesien an. Auch bei Reiserückkehrern aus Deutschland ist nach kurzzeitigem coronabedingtem Rückgang der Fälle wieder ein gegenteiliger Trend zu verzeichnen.

Krankheitsbeschreibung

Übertragung

Das Dengue-Fieber ist eine Viruserkrankung, die durch Stechmücken übertragen wird. Überträger sind bestimmte tagaktive Moskitoarten, die vorwiegend in den Tropen heimisch sind – zu ihnen zählen in erster Linie die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) und die asiatische Tigermücke (Aedes albopictus). Durch den Stich einer mit Dengue infizierten Mücke kann die Krankheit auf den Menschen übertragen werden. Besonders aktiv sind die Mücken bei hohen Temperaturen und nach Regenfällen. Das Risiko für eine Infektion ist dann besonders hoch. Da das Virus in vier verschiedenen Varianten vorkommt, kann man bis zu vier Mal an Dengue-Fieber erkranken.

Krankheitsbild

Eine Infektion mit dem Dengue-Virus verläuft bisweilen ohne Symptome, sodass sie nicht immer bemerkt wird. In einigen Fällen treten wenige Tage bis zu einer Woche nach dem Stich Anzeichen einer klassischen Grippe auf. Dazu zählen plötzlich einsetzendes Fieber, starke Muskel-, Knochen-, Gelenk- und Kopfschmerzen. Häufig klingt das Fieber nach einigen Tagen ab und steigt anschließend erneut an. Dabei kommt es üblicherweise zu einem fleckigen Hautausschlag. Seltener verläuft die Krankheit schwerer. Dann kommen zu den typischen Symptomen äußere und innere Blutungen, Kreislaufversagen und Schock hinzu. Das Risiko für einen schweren Verlauf ist höher bei einer Zweit-, Dritt- oder sogar Viertinfektion mit dem Dengue-Virus. Vor allem Kinder sind anfällig für eine solche komplizierte Form des Dengue-Fiebers, die häufig tödlich endet.

Vorkommen

Das Dengue-Fieber tritt überwiegend in Regionen mit tropischem und subtropischem Klima auf, z.B. Süd- und Südostasien, Afrika, Süd- und Mittelamerika. Inzwischen wurden jedoch auch einzelne Fälle aus gemäßigteren Gebieten wie Südeuropa und dem Süden der USA gemeldet. Dengue-Fieber kommt besonders in Städten und menschennahen Umgebungen vor. Viele deutsche Reisende stecken sich während eines Aufenthalts in südasiatischen oder südamerikanischen Ländern mit dem Dengue-Fieber an und schleppen die Krankheit nach Deutschland ein.

Prophylaxe

Impfung

Lange Zeit war ein sorgfältiger Mückenschutz die einzige Möglichkeit, eine Erkrankung mit dem Dengue-Fieber zu verhindern. Seit Anfang 2023 steht nun jedoch auch eine Impfung gegen Dengue für Reisende zur Verfügung. Bei der Impfung handelt es sich um eine Injektionsimpfung, bei der der Impfstoff unter die Haut gespritzt wird. Zugelassen ist sie für Personen ab dem Alter von 4 Jahren. Um einen wirksamen Schutz aufzubauen, sind 2 Impfstoffdosen in einem Abstand von 3 Monaten erforderlich. Die Impfung darf nicht gegeben werden bei Unverträglichkeit gegen Bestandteile des Impfstoffs, bei akuter fieberhafter Erkrankung sowie bei Immunschwäche.
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⇒ STIKO-Empfehlung zur Impfung gegen Dengue (vom 30. November 2023)
⇒ CRM Kommentar: Empfehlung zur Impfung gegen Dengue bei Reisenden

Helle lange Kleidung

Idealerweise imprägniert mit einem geeigneten Mückenschutzmittel

Repellentien

Verwenden von Mückenschtzsprays

Schlafen unter Moskitonetz

In klimatisierten Räumen

Kostenerstattung

Die Leistungen rund um Reiseimpfungen sind grundsätzlich Selbstzahlerleistungen. Viele gesetzliche Krankenkassen erstatten jedoch Impfungen für den privaten Auslandsurlaub gänzlich oder in Teilen. Suchen Sie hier Ihre Krankenkasse und erfahren Sie mehr über die freiwillige Satzungsleistung Ihrer Kasse.

Hinweis: Falls Ihre Krankenkasse keine Kosten für Reiseimpfungen übernimmt, empfehlen wir dennoch den Kontakt zu Ihrer Krankenkasse und eine Kostenerstattung im Einzelfall prüfen zu lassen!

Erfahren Sie hier, welche Krankenkasse die Kosten für Reiseschutzimpfungen und Malariamedikamente übernimmt.