Malaria

Risiken und Möglichkeiten zur Prophylaxe

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Einführung

Malaria ist in den tropischen und subtropischen Regionen Afrikas, Amerikas und Asiens verbreitet. Die meisten der jährlich auftretenden Erkrankungen werden aus afrikanischen Ländern gemeldet. In Deutschland werden auch bei Reiserückkehrern regelmäßig Malariaerkrankungen diagnostiziert. Eine gute Beratung zu einer geeigneten Malariaprophylaxe vor der Reise in ein Malariagebiet ist dringend zu empfehlen. Einige gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Malariamedikamente.

Krankheitsbeschreibung

Eine Malariaerkrankung wird durch einzellige Parasiten, sog. Plasmodien, verursacht. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch bestimmte Mücken (Anopheles-Mücken) während des Blutsaugens. Es gibt verschiedene Plasmodienarten, die unterschiedlich schwere Krankheitsverläufe verursachen können. Die gefährlichste Form ist die Malaria tropica, die von der Plasmodienart Plasmodium falciparum verursacht wird. Daneben gibt es die Malaria tertiana, die Malaria quartana und die Knowlesi Malaria (diese kommt nur in Südostasien vor).

Vom Zeitpunkt der Infektion bis zum Auftreten erster Symptome vergehen bei der Malaria tropica 7 bis 15 Tage, bei den übrigen Malaria-Formen zwischen 12 und 40 Tage (in Ausnahmefällen auch mehrere Wochen oder sogar Jahre). Zu Beginn treten unspezifische, grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen auf. Auch Magen-Darm-Beschwerden wie etwa Durchfall können hinzukommen. Während es bei der Malaria tropica keinen spezifischen Fieberverlauf gibt, tritt bei der Malaria tertiana häufig alle 48 Stunden ein Fieberschub auf (meist am Nachmittag), bei der Malaria quartana alle 72 Stunden und bei der Knowlesi Malaria alle 24 Stunden.

Die Malaria tropica sowie auch die Knowlesi Malaria können einen schweren Verlauf nehmen. Dabei kann es zu Krämpfen, Bewusstseinsstörungen, Funktionsbeeinträchtigungen bestimmter Organe bis hin zu Koma und Tod kommen. Ein Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben insbesondere Kinder im Alter unter 5 Jahren, Schwangere sowie Personen mit bestimmten Vorerkrankungen. Die Malaria tertiana und die Malaria quartana verlaufen selten kompliziert bzw. tödlich.

Bei der Malaria tertiana kann es nach Jahren zu einem Wiederauftreten der Krankheit kommen, da einige Erreger in sog. Ruheformen in der Leber verbleiben und unter bestimmten Umständen reaktiviert werden können.

Verbreitung

Malaria kommt weltweit – mit Ausnahme von Australien – in tropischen und subtropischen Regionen vor. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 263 Millionen Malariafälle gemeldet, 597.000 Menschen sind an einer Malaria verstorben.

Mehr als 90 % der jährlich auftretenden Malariaerkrankungen wie auch der Malaria-assoziierten Todesfälle werden regelmäßig aus Afrika gemeldet, die meisten Länder dort sind komplett oder in Teilen als Hochrisikogebiete eingestuft. Außerhalb des afrikanischen Kontinents sind Pakistan und Indien die Länder mit den höchsten Malaria-Fallzahlen, dort besteht insgesamt aber nur ein niedriges bis mittleres Malariarisiko. Zu den Ländern, in denen zumindest Teile als Hochrisikogebiete gelten, gehören außerhalb Afrikas u.a. noch Peru, Brasilien und Indonesien (West-Papua).

Bei 90 – 100 % der in Afrika auftretenden Malariafälle handelt es sich um eine Malaria tropica. Auch im Westpazifik ist diese Malariaform vorherrschend (71 % im Jahr 2023). In den amerikanischen Risikogebieten treten hauptsächlich Fälle von Malaria tertiana auf (73 % im Jahr 2023). In allen anderen Regionen gibt es eine eher ausgewogene Verteilung zwischen Malaria tropica und Malaria tertiana, die übrigen beiden Formen sind nur zu einem sehr geringen Prozentsatz vertreten.

Malariatherapie

Wird in Gebieten mit niedrigem bis mittlerem Malariarisiko keine kontinuierliche medikamentöse Malariaprophylaxe durchgeführt und sind die Reisenden aber zugleich in abgelegenen Regionen unterwegs, so hat sich für diese Fälle das Konzept der Notfallselbsttherapie etabliert. Nähere Informationen dazu finden Sie auf der Seite unseres Partners Glenmark.

Malariaprophylaxe

Chemoprophylaxe

Ein Malaria-Impfstoff steht für Reisende bislang nicht zur Verfügung. Als Möglichkeiten der Malariaprophylaxe stehen der Schutz vor Mücken(stichen) sowie die regelmäßige Einnahme von Malariamedikamenten, die sog. Chemoprophylaxe, zur Verfügung.

Helle lange Kleidung

Idealerweise imprägniert mit einem geeigneten Mückenschutzmittel

Repellentien

Verwenden von Mückenschutzsprays

Schlafen unter einem Moskitonetz

In klimatisierten Räumen

Da die Malaria übertragenden Mücken in der Dämmerung und in der Nacht aktiv sind, sollte insbesondere zu diesen Zeiten auf einen guten Schutz vor ihnen geachtet werden. Zunächst ist hier das Tragen langer, dicht gewebter Kleidung zu empfehlen, möglichst in hellen Farben, da vor diesem Hintergrund auf der Kleidung sitzende Mücken gut zu erkennen und zu verscheuchen sind. Zur Verstärkung des Schutzes ist es ratsam, die Kleidung zusätzlich mit einem Insektizid zu imprägnieren. Unbedeckte Hautstellen sollten mit einem Insektenabwehrmittel (Repellent) eingerieben bzw. eingesprüht werden. Hier ist darauf zu achten, dass das Mittel ausreichende Wirksamkeit gegen Malariamücken besitzt; dies ist abhängig vom Wirkstoff wie auch von der Konzentration. Je nach Wirkdauer muss das Repellent ggf. nach einer gewissen Zeit erneut aufgetragen werden. Zu beachten: Bei z.B. starkem Schwitzen kann die Wirkdauer herabgesetzt sein! Zur Sicherung des Schlaf- bzw. Aufenthaltsraums sollten Fliegengitter vor den Fenstern angebracht sein und der Raum sollte nach Möglichkeit klimatisiert sein (Mücken fliegen nicht vom Warmen ins Kalte). Zudem ist das Schlafen unter einem Moskitonetz zu empfehlen, das am besten zusätzlich mit einem Insektizid imprägniert ist.

Bei Aufenthalt in Gebieten mit einem hohen Risiko für eine Malariainfektion ist neben den Maßnahmen zum Mückenschutz meist zusätzlich eine Chemoprophylaxe, also die kontinuierliche Einnahme eines Malariamedikaments, anzuraten. Nähere Informationen dazu finden Sie auf der Seite unseres Partners Glenmark.

Kostenerstattung

Vorbeugende Maßnahmen für den privaten Auslandsurlaub, wie Malariamedikamente oder auch Reiseimpfungen, sind grundsätzlich Selbstzahlerleistungen. Viele gesetzliche Krankenkassen erstatten die Kosten jedoch gänzlich oder in Teilen.

Hinweis: Falls Ihre Krankenkasse keine Kosten übernimmt, empfehlen wir dennoch den Kontakt zu Ihrer Krankenkasse aufzunehmen und eine Kostenerstattung im Einzelfall prüfen zu lassen!